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11 Trading-Tipps für Anfänger

1. Kaufe keine Indikatoren

Zu Beginn meines Tradings habe ich nur mit MetaTrader 4 gehandelt und dachte damals, dass Indikatoren die Lösung sind. Ich habe viele YouTube Videos angeschaut, viel gelesen und mich tief in die Materie hineingearbeitet. Schließlich machte alles total Sinn und es wurde einem immer suggeriert, dass es ja so einfach wäre. Indikatoren zeigen schließlich an, ob der Kurs überkauft ist oder nicht.

Bei mql5.com habe ich also ab 2016 ein Indikator nach dem anderen gekauft. Am Ende waren es 10 Indikatoren und ich war fast 1.000 Euro los. Funktioniert hat natürlich nichts davon, aber was weiß der Anfänger schon? Irgendwann war ich so wütend, dass ich alle Indikatoren schlecht bewertet habe, da ich deutlich mehr Verluste machte. Kurz danach schrieben die Entwickler mich an und wollten mir weitere Indikatoren schenken, wenn ich für die schlecht bewerteten 5 Sterne vergebe. Ich schrieb vor aber auch andere Käufer an, die 5 Sterne vergaben und fragte nach deren Erfahrungen zu den Indikatoren. Ernüchternd waren deren Antworten allemal. Alle sagten aus, dass sie damit nur Verluste einfuhren. Plötzlich wusste ich, wie die guten Bewertungen zustande kamen.

Warum erzähle ich dir diese Geschichte?

Ich will damit klar machen, dass 99% aller Indikatoren überflüssig – unnütz und nicht zu gebrauchen sind, weil sie nur die Vergangenheit anzeigen.

Entwickler selbst leben vom Verkauf solcher Indikatoren und nur selten vom Trading selbst. Das ist der Grund, warum Sie unbedingt 5 Sterne haben möchten. Ein Trader, der erfolgreich handelt, nutzt solche Indikatoren nicht. Grundsätzlich nutzen erfolgreiche Trader keine oder nur sehr wenige Indikatoren und dann sind es meist solche, die altbekannt und kostenlos sind. Dazu gehört beispielsweise der EMA-Indikator.

Seit ich aufgehört habe, mit Indikatoren zu handeln wurde ich viel profitabler, da mich falsche Signale nicht mehr fehlleiten konnten. Und selbst wenn man Indikatoren nutzt, sollten sie nur zusätzlich als Bestätigung dienen, mehr nicht. Ich behaupte sogar, dass man umso mehr Fehler macht, desto mehr Indikatoren man nutzt. Dabei sollte ja genau der Gegenteil der Fall sein. Wenn 5 Indikatoren auf „kaufen“ stehen dann sollte der Trade sicher sein oder? Ist es aber nicht! Genau hier liegt das Problem. Unbewusst verlässt man sich auf die Indikatoren und blendet alles andere aus.

Ich kann noch sehr viel darüber schreiben. Dazu aber in einem separaten Artikel mehr, da das hier den Rahmen sprengen würde.

2. Nutze Tradigview und MetaTrader

Nutze Tradingview, um deine Analysen zu machen. Tradingview gehört zweifelsfrei zu den besten Analyseprogrammen – und nein, da hält auch MetaTrader nicht mit.

Leider ist es so, dass ich mein Broker nicht mit Tradingview verbinden kann. Deshalb nutze es nur, um meine Chartanalyse zu machen und MetaTrader, um zu handeln, also, um Trades zu eröffnen und zu schließen.

Mache deine Analysen nicht auf dem Handy, sondern auf einem Rechner! Tradingview ist in der Basisversion kostenlos und deshalb nur zu empfehlen.

+ Zu Tradingview

3. Vertraue keinen Experten

Am 25. Februar 2025 fiel Gold, nachdem es 2.956 € erreicht hatte. Trader verloren viel Geld, weil sie long waren und drauf vertrauten, dass Gold die 3.000 € erreichen wird. So ähnlich verhielt es sich mit Bitcoin und Trump. Es hieß, dass Trump pro Bitcoin ist und der Bitcoin nach seiner Amtseinführung in die Höhe schießen würde.

Passiert ist genau das Gegenteil, sowohl bei Gold als auch bei Bitcoin.

Gekauft haben natürlich alle Kleinanleger und ihr Geld verloren, weil sie den großen Experten gefolgt sind und nicht in der Lage waren, eigene Analysen zu machen. Es ist so, dass die großen Investoren nur Gewinne machen können, wenn andere verlieren. Für jeden Käufer braucht es einen Verkäufer. Wenn du dir ein paar Schuhe kaufst, gibt es immer auch einen Verkäufer. Verkaufst du etwas, benötigst du einen Käufer. Dasselbe ist beim Trading der Fall. Durch die Verluste vieler kleiner Trader sammeln die großen Liquidität, um dann in die gewünschte Richtung zu traden. Käufer müssen also ihr Geld verlieren. Nur dann können die Verkäufer aggressiv verkaufen und den Preis nach unten drücken, wie es bei Gold und Bitcoin der Fall war.

Das ist der einfache Grund, warum ich vorher schon wusste, dass Gold maximal bis 2.970 € steigen und dann fallen würde. Es passiert oft genau das Gegenteil von dem, was die sogenannten Experten sagen und das ist kein Zufall.

Anfangs habe ich jeden Experten-Artikel gelesen, der Meinung vieler YouTuber Gehör geschenkt und nach kostenlosen und kostenpflichtigen Signalen gehandelt. Erfolgreich hat mich das nicht gemacht. Wer traden lernen möchte, muss es selbst lernen und sogar bewusst auf Expertenmeinungen verzichten! Zudem kostet das Lesen viel Zeit und Energie und am Ende weiß man meist doch nicht, was man tun soll. Die Unsicherheit beim Handeln ist stets da, weil man sich auf die Meinungen anderer verlässt. Wer eigene Analysen macht, ist sich beim Handeln viel sicherer.

Zudem sind Schreiber von solchen Artikeln oft keine aktiven Trader sondern leben von anderen Einnahmen – zum Beispiel vom Schreiben solcher Artikel oder vom Verkauf von Signalen, etc.

4. Lass dich nicht von schnellen Gewinnen locken - die Gier macht alles kaputt

Du hast sicher schon viele YouTube-Videos gesehen, wo Trader mit 5.000 € oder mehr werden. Vergiss es. Nicht, dass es nicht möglich wäre. Als Anfänger wirst du dich selbst über deine kleinsten Gewinne freuen, selbst, wenn es nur 10 Euro am Tag sind.

Jeder, der schnell viel Geld mit dem Traden verdienen wollte, ist bisher gescheitert. Es hat nie funktioniert und wird nie funktionieren. Die Gier hat bis jetzt jedes Konto platt gemacht.

Viel mehr ist Trading ein langsames Herantasten an kleinere Gewinne. Erst mit zunehmender Sicherheit und Expertise kann man sein Risiko etwas erhöhen. Hier gilt die Regel: Je größer das Konto ist, desto höher sind die Gewinne. Ein großes Konto hat also gewisse Vorteile. Grundsätzlich sollte man pro Trade immer nur 1-3% des Kontos riskieren, egal wie groß das Konto ist.

5. Emotionen

Emotionen wirken ähnlich wie die Gier. Der Kurs ist völlig emotionslos! Er folgt nur der Richtung, wo die meisten Käufer oder Verkäufer sitzen. Emotionen führen dazu, dass man Gewinne zu schnell schließt, Verluste weiterlaufen lässt, weil man denkt, der Kurs werde schon wieder drehen, bis hin zu Rachegelüste gegen den Markt und vieles mehr. Wer mit seinen Emotionen nicht umgehen kann, sollte sich das Trading tatsächlich gut überlegen. Emotionslose Menschen dagegen handeln rational und sind beim Trading deshalb viel sicherer.

6. Niemals Rache üben

Anfänger neigen dazu, Rache gegen den Markt zu nehmen, wenn sie einen oder mehrere Tage mal Verluste hinnehmen mussten. Rache geht wie Gier niemals gut für den Trader aus. Rache führt immer dazu, dass man impulsiv handelt, nicht richtig nachdenkt und es hinterher bereut, weil man dann grundsätzlich falsche Entscheidungen trifft.

Sollten deine Emotionen mal verrückt spielen oder hast du das Gefühl, gleich aus der Haut zu fahren, dann stoppe dein Trading für diesen Tag und lege eine Pause ein. Am besten wird erst wieder am nächsten Tag weitergemacht.

7. Finger weg von Copy-Trading und Signalgruppen

Was glaubst du, von welchem Geld Copytrader leben? Richtig. Sie leben von den Provisionen, die die Koopierer an sie zahlen. Nicht nur, dass es ziemlich gute YouTuber gibt, die diese ganze Masche ausführlich getestet und die „Falle“ aufgedeckt haben.

Ich war 2015 (als gutgläubiger und blutiger Anfänger) selbst in so einer Gruppe. Das waren ziemlich gute Trader – eher gesagt, eine Gruppe von Tradern, die sich Cobra nannten und die Gruppe wuchs und wuchs. Sie machten gute Gewinne und das Tag für Tag. Plötzlich kauften sie den Euro gegen den Dollar und das, obwohl der Euro steil bergab ging. Sie ließen den Trade laufen und versicherten, dass sie wüssten was sie tun. Sie haben das Ganze absichtlich gegen die Wand gefahren und die Konten der Investoren platt gemacht. Und das alles war Absicht.

Aus heutiger Sicht kann ich es mir nur so erklären, dass die Gruppe vom Broker ein gutes Angebot bekommen hat, wenn sie das Ganze gegen die Wand fahren. Seit dem habe ich niemals mehr Copy-Trading betrieben.

Grundsätzlich sollte man sich hier auch die Frage stellen: Warum vertraut man einem fremden Menschen sein Geld an? Geht man einfach davon aus, dass es dabei um einen Profi-Trader handelt? Ich sage, dass Profis ihre Signale nie kopieren lassen würden und ich kenne bis dato keinen Profi-Trader, der Copy-Trading anbietet.

Dasselbe gilt für Signalgruppen. Oft leben diese Gruppen vom Betrug oder von den hohen Provisionen der Broker, wenn sich neue User über die in der Gruppe zur Verfügung gestellten Links bei diesen Brokern anmelden und Geld einzahlen. Das Ganze ist zu einem reinen Geschäftsmodell geworden – ähnlich wie bei Versicherungen.

Dasselbe gilt für gr0ße YouTuber. Große YouTuber mit über 100.000 Abonennten leben nicht vom Trading, sondern von ihrem YouTube-Kanal. Sie machen oft nur kurze (sehr gute) Videos, die zum Trading aber nicht tauglich sind und oft stecken dahinter reine Betrüger. Besonders im englischsprachigen Raum sollte man vorsichtig sein. Gute Trader haben dagegen oft nur wenige hundert oder tausende Abonennten. Aber wer will schon ein Video schauen, welches 45 Minuten geht und wo man sein Hirn anstrengen muss, nicht wahr? Dann doch lieber das 15-minütige Video, wo die Analyse im Nachhinein gemacht wird und der Trader seine hundertste funktionierende Strategie vorstellt.

Mein Tipp: Halte dich aus Gruppen raus, betreibe kein Copytrading und kaufe keine Trading-Signale! Vermeide YouTuber, die alle möglichen Indikatoren vorstellen und ihre zigste Strategie vorstellen. Gute Trader fahren jahrelang nur eine einzige Strategie und verfeinern diese immer weiter.

Lerne selbst traden – entweder mit einem Live-Coach, einem bewährten Online-Kurs oder bringe es dir selbst bei.

8. Viele Infos machen müde

Anfangs habe ich sehr viel – und ich meine wirklich sehr viel gelesen. Ich dachte, ich muss jeden Artikel bei Bloomberg und diversen Wirtschaftsseiten lesen, um meine Analyse machen zu können. Jedoch lernt man dabei nur wenig. So gut wie alle dort geschrieben Artikel werden geschrieben, nachdem Ereignisse bereits eingetroffen sind. Die meisten Analysen für die Zukunft sind zudem nicht zu gebrauchen und es ist sehr schwer, verlässliche und gute Quellen zu finden (siehe Punkt 3 zum Thema Experten).

Durch das viele Lesen wird man aber auch völlig überfordert und übermüdet. Beim Trading muss man Entscheidung treffen und das macht müde und sagut an den Energiereserven. Oft war ich nach so einer Analyse müde und wusste erst recht nicht, was und in welche Richtung ich es traden soll, weil jeder Experte eine andere Meinung hat. Es hat leider lange gedauert, bis ich verstanden haben, dass ich umso besser trade, umso weniger ich mich informiere. Ich konnte mich voll und ganz auf den Chart konzentrieren und viel Zeit und Energie sparen.

Jetzt frägst du dich sicher, woher man dann die ganzen Infos herholen soll? Nun: Hier hilft es nur, seine eigene Analyse zu machen und seinen Kopf einzuschalten. Ich persönlich entscheide mich nach nur 4 bis 5 Schritten für einen Trade. Mehr dazu liest du auf meiner Startseite, wo ich genau erkläre, wie ich schnell und einfach meine eigene Analyse durchführe, ohne auf Nachrichtenportale zugreifen zu müssen.

9. Verstehen, was die großen machen

Wer versteht, wie große Investoren wie Banken und Hedgefonds handeln, hat viel mehr Chancen auf satte Gewinne. Aber wie handeln sie denn?

Die großen Investoren handeln nach Wirtschaftsdaten, das heißt, dass sie nach fundamentalen Daten handeln. Geht es der USA zum Beispiel wirtschaftlich schlecht, dann verkaufen sie den Dollar gegen andere Währungen oder gegen Rohstoffe.

Um zu erkennen, wie es der Wirtschaft eines Landes geht, muss man auf jeden Fall regelmäßig in den Wirtschaftskalender schauen. Die großen Investoren können diese Analysen meist jedoch besser und schneller durchführen, weil sie zum Einen Algorythmen nutzen, die diese Informationen selbst analysieren können und zum Anderen, weil ihre Trades von Algorythmen automatisiert durchgeführt werden. Das heißt, dass sie keine Trader einstellen, die ständig Trades eröffnen und schließen. Es passiert voll automatisch.

Zudem reagieren diese Bots schnell auf News. Wir erkennen dies, indem wir einen Blick in die COT-Daten werfen. Hier sieht man ganz genau, wie die großen Investoren positioniert sind und wohin die Reise wahrscheinlich gehen wird.

10. Konzentriere dich auf wenige Assets

Ich erinnere mich noch sehr gut daran, wie anfangs versucht habe, alles mögliche zu handeln. Aus heutiger Sicht absolut unklug. Es dauerte aber zu meinem Glück nicht lange und ich verstand, dass jede Währung sich anders verhält. Dazu verhalten sich Rohstoffe anders und besonders verhalten sie sich gegenüber Währungen anders. Kryptowährungen verhalten sich nochmals anders als alles andere.

Es ist als Anfänger viel sinnvoller, sich entweder nur auf eine oder auf maximal 2 Assets zu konzentrieren und deren Verhaltensmuster kennenzulernen.

Hier ein kleines Beispiel zu Gold: Bei Gold ist es typisch, dass der Preis steigt und dann plötzlich fällt und fällt und fällt. Dasselbe kann man von Währungen nicht erwarten.

Der USDYPY wiederum ist sehr volatil, was gute Gewinne mit sich bringen kann. Der USDCAD bewegt sich oft in Seitwärtsphasen. Das ist zwar sicher – große Gewinne bleiben aber oft aus und nicht selten muss man lange warten, bis es endlich weiter geht.

Ich habe mich spontan für Gold als zum Handeln entschieden und handle fast nur Gold. Ja, Gold kann kompliziert sein. Aber man kann gute Gewinne machen und es ist sozusagen ständig in Bewegung. Da ich mich hauptsächlich auf Gold konzentriere, hat das meine Gewinnchancen deutlich verbessert.

11. Du musst selbst traden lernen oder du verlierst alles

Wer beim Trading erfolgreich sein möchte, muss es ausnahmslos selbst lernen. Es führt kein Weg dran vorbei und mit kein Weg meine ich auch kein Weg!

Hast du bei dir auf der Arbeit schon mal einen unfähigen und unkompetenten Kollegen kennengelernt? Solche kennt bestimmt jeder. Was würdest du diesem Kollegen empfehlen? Ich persönlich würde ihm einen Jobwechsel vorschlagen oder, dass er sich gefälligst hinzusetzen und sich das nötige Fachwissen beizubringen hat. Dasselbe gilt auch beim Trading. Entweder man lernt es oder man lässt es gleich bleiben.

Wer es nicht richtig lernen möchte, wird aufgrund fehlenden Wissens garantiert jedes Konto platt machen. Und mit lernen meinte ich mindestens ein Jahr Lehrzeit! Es ist wie in jedem anderen Job nichts anderes als eine Ausbildung.